Sexualpädagoisches Konzept
Unser Sexualpädagogisches Konzept wird derzeit noch von unseren Mitarbeiterinnen überarbeitet und vervollständigt.
Die physische und psychosoziale Gesundheit von Kindern ist eine wesentliche Voraussetzung für ihre Bildung, Entwicklung und ihr Wohlbefinden. Eine positive Grundeinstellung zum eigenen Körper stärkt die Gesamtpersönlichkeit des Kindes. Die Entwicklung eines positiven, unbefangenen Verhältnisses zur eigenen Geschlechtsidentität ist Teil des sozialen und emotionalen Wohlbefindens und somit ein wesentlicher Aspekt der Gesundheit von Kindern.
Sachrichtige Antworten auf kindliche Fragen beeinflussen die Einstellung zur Sexualität und tragen wesentlich zur Prävention von sexuellem Missbrauch bei.
Immer wieder werden wir Erzieherinnen in unserem Arbeitsalltag mit diesem sehr wichtigen Thema konfrontiert.
Daher ist es uns ein großes Anliegen, im Bereich Sexualpädagogik über ein fundiertes Fachwissen der sexualpädagogischen Entwicklungsphasen der Kinder zu verfügen, um auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können und sowohl Eltern als auch Kindern in Fragen der Sexualerziehung fachlich unterstützen zu können.
Die Ziele in der sexualpädagogischen Arbeit mit Kindern bestehen darin:
- ein Körperbewusstsein des Kindes zu schaffen, indem sie den eigenen Körper wertschätzen,
- die kindliche Sinnes- und Körperwahrnehmung zu schulen, indem die Begrifflichkeiten und Funktionen des eigenen Körpers erlernt werden,
- das kindliche Selbstvertrauen zu stärken und anderen Menschen die eigenen Grenzen aufzuzeigen und diese zu verteidigen („NEIN!“ sagen),
- Fragen zu beantworten.
Um die Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen, legen wir Wert darauf, ihnen dahingehend Hilfestellung zu geben, dass sie selbstbestimmt entscheiden können, was sie mit sich geschehen lassen wollen und was nicht. Sie sollen lernen, auf ihr Gefühl zu vertrauen, was für sie angenehm ist und was ein ungutes Gefühl erzeugt, um (wenn notwendig) klar und deutlich „NEIN!“ sagen zu können. Kinder sollen erfahren, dass ihr „Nein“ jederzeit eine Wirksamkeit im alltäglichen Leben hat.
Nur wer seine eigenen Grenzen kennt und erlebt, dass diese respektiert werden, wird in der Lage sein, auch die Grenzen anderer zu akzeptieren.
Doktorspiele
Oft erleben wir, dass im Rahmen der kindlichen Neugier untereinander erforscht und entdeckt wird. Durch alleiniges/gegenseitiges anschauen und benennen oder berühren der Körperteile oder dem Nachstellen von Situationen, befriedigen Kinder ihre Neugier und lernen ihren Körper kennen.
Wir als pädagogische Fachkräfte bekommen dies manchmal direkt, manchmal erst im Nachhinein mit. In jedem Fall ist es unsere Aufgabe, darauf zu achten, dass hier keine Grenzen verletzt werden.
Grenzen und Konsequenzen
Erleben wir, dass gegenseitiges Erforschen zu intensiv wird, suchen wir das Gespräch mit den Beteiligten. Wir erklären, dass wir das Interesse am fremden oder eigenen Körper nachvollziehen können, aber dies nicht der richtige Ort, die richtige Zeit oder die passende Art und Weise ist.
Sollte es vorkommen, dass ein Mädchen oder ein Junge eine Erfahrung gemacht hat, bei der sie oder er das Gefühl hat, seine eigenen Grenzen seien verletzt oder ein „NEIN!“ nicht akzeptiert worden, sichern wir dem Betroffenen unsere Unterstützung zu und nehmen ihn mit seinem Anliegen ernst.
Im anschließenden Gespräch mit dem Team wird über eine Konsequenz entschieden und eventuell der Austausch mit den Eltern gesucht.
Intime Situationen im Alltag
Bedingt durch das Alter der Kinder, ergeben sich im Alltag unterschiedliche intime Situationen, in denen die Hilfe der Erzieherinnen gefragt ist. Beim Umziehen, Wickeln oder nach dem Toilettengang benötigen Kinder oftmals Unterstützung.
Wir berücksichtigen die Wünsche der Kinder nach Ruhe und ihren Bezugspersonen.
Auch wenn es um das Planschen im Sommer geht, soll jedes Kind selbst entscheiden, wie es sich am wohlsten fühlt: komplett angezogen, mit Unterwäsche, in Badekleidung.
Im Anhang finden Sie unser umfassendes Kinderschutzkonzept.